Freitag, 2. Juni 2023

Abschied

Während ich mich von Venedig verabschiede, ist mein Herz schwer vor Traurigkeit und meine Augen füllen sich mit Tränen. Diese Stadt mit ihren gewundenen Kanälen, verzierten Brücken und charmanten Straßen hat meine Seele gefangen genommen und einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen, wie bei allen meinen Besuchen. Die Erinnerungen an den Cappuccino am Wasser, an die vorbeigleitenden Gondeln und an die labyrinthischen Gassen begleiten mich. Venedig ist ein Ort voller Magie und Geheimnisse, voller Schönheit und Romantik. Ich lasse ein Stück von mir selbst in der Lagunenstadt zurück. Aber ich weiß, dass ich eines Tages zurückkehren werde, und bis dahin werde ich den Geist von Venedig immer bei mir tragen.

Ich sitze im Zug und tröste ich mich mit der Tatsache, dass Venedig immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.

 

 

Donnerstag, 1. Juni 2023

San Servolo und Abschied nehmen

 Am Boot nach San Servolo kriecht dünn und matt Blütenduft in meine Nase. An der Station der Insel erwartet mich Jasmin. Im Garten der Universitätsinsel werde ich mit schweren Duftmänteln umhüllt und weiter geführt. Es ist so intensiv, dass ich glaube erdrückt zu werden. Ich atme bereits schwer. Des Weges sind die Laternenstangen fest mit Jasminsträuchern umwickelt. Die Blüten, sichtlich der Jugend genommen, quetschen ihre letzte Duftkraft aus.



Die dortige Ausstellung, eine Außenstellung der Republik Niger war eine Archifusion. Das Projekt besteht aus der Verschmelzung traditioneller Architektur mit westlicher Technik.



Im Studentencafe kaufe ich einen Cappuccino und setzte mich in den Garten. Ein Korbsessel mit dickem Polster, unter einem Baum, eine Briese bläst mir um die Nase. Ich steige in den Zug ins Nirwana.

Ich kehre in den Touristenwahnsinn San Marco Zaccharia zurück. Ich ziehe durch Castello, lasse meine Seele Abschied nehmen. Es ist der letzte Tag in meiner geliebten Stadt.

 

Auf einem Flohmarkt in der drückenden Sonne Riva degli Schiavoni kaufe ich zwei Bilder. Torcello und eine Gondel sollen.

 

 

Im Da Valentino esse ich mein letztes Abendmahl.

 



Ich will nicht nach Hause, acht Nächte sind wie ein Augenaufschlag vergangen. Ich nehme Abschied von den Glocken und winke noch einmal von meinem Altana zu.

 


Mittwoch, 31. Mai 2023

Biennale Arsenal und zwei Besichtigungen von Schiffen der Marine

Dass sich die Biennale 2023 wie ein Neustart anfühlt, liegt am Weltgeschehen seit 2020. Krisen zwingen uns zu Entscheidungen, Haltung reicht nicht mehr aus. Also initiiert die 18. Architekturbiennale in Venedig ein Zukunftslabor – mit Fokus auf die afrikanischen Länder.

 







 
Meine Meinung: 
Der Schwerpunkt Afrika ist für meinen Geschmack, wie der Name sagt, zu gewichtig. Eine Vision mit greifbaren Elementen und toller Präsentation war Saudi Arabien mit „The Line“ weder in den Arsenalen noch in den Giardini. Es war in einem Palazzo nahe der Kirche Santa Maria della Salute. Die Präsentationen im Arsenal waren ohne Körper, Seele und Idee, kurz zahnlos.

Es haben mir die Filmbeiträge am Besten gefallen. Sie handelten über Energie, Wasser, Naturbelastungen, …

 

Die Biennale war sehr schlecht besucht. Wenige Besucher und davon 80% deutschsprachig. Was ist passiert? Was ist los? Kein Biss?

Vor dem Marinemuseum standen heute einige Schiffe. Das der Guardia di Finanza (Finanzpolizei) und ein Minensucher. Auf beiden Schiffen waren die Offiziere gut gelaunt und bereit die Besucher mit Informationen zu beeindrucken. Es gab keinen Andrang, fast keine BesucherInnen, kaum ItalienerInnen und der Rest deutschsprachige Touristen.

 


Dienstag, 30. Mai 2023

Cannaregio mit Gartenführung

Nahe der Vaporetto-Station Ca d’Oro gibt es eine Ausstellung von Architekten in einer aufgelassenen Kirche. Ein sehenswerter Raum mit beeindruckenden baulichen Projekten, auch Wien ist vertreten.
 
 
 
Mitte des 17. Jahrhunderts erwarb die Familie Morosini einen Gebäudekomplex, darunter das Gebäude, das noch heute ihren Namen trägt, und baute ihn um. Die Arbeiten führten zum vollständigen Abriss des Gartens und seiner Ersetzung durch einen gepflasterten Hof, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Menagerie mit seltenen, exotischen und wilden Tieren genutzt wurde. 1829 wurde der gesamte Komplex im Auftrag der Nachkommen der Familie erneut abgerissen und der Garten neu angelegt. Er wird heute von den Dominikanerinnen gepflegt und weist, obwohl er nicht mehr die ursprüngliche Gestaltung aufweist, die Merkmale eines typischen venezianischen Gartens auf, in dem sich Zierpflanzen mit einem Gemüsegarten und Obstbäumen mischen. Er wird von zwei Pergolen durchzogen, auf denen Rosen, Passionsblumen und amerikanische Reben wachsen. Aber die Vegetation im Inneren ist sehr vielfältig. Je nach Jahreszeit kann man hier Calypsen, Hortensien (Hydrangea macrophylla), Rosen, Iris, Petunien, Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), Mimosen, Dahlien, Palmen, Aprikosenbäume, Kaki, Feigen, Granatäpfel, Olivenbäume (Olea europea) und Zypressen (Cupressus sempervirens) bewundern.




Palazzo Contarini dal Zaffo:

Das Gebäude des 16. Jahrhunderts wurde von der FamilieContarini Dal Zaffo in Auftrag gegeben, so wie der gleichnamige Palazzo Contarini Dal Zaffo, auch Palazzo Contarini Polignac genannt, im Sestiere Dorsoduro aus dem 15. Jahrhundert. Der Palast wird heute kirchlich-karitativ genutzt und beherbergt im rechten Flügel ein Altenheim.

Giorgio Contarini war der erste Herzog von Jaffa (Zaffo). Vermutlich ist der Palast das Geburtshaus des Diplomaten und Theologen Gasparo Contanini.







Palazzo Grimani ai Servi – privater Garten von Elisabetta Grimani:
Aus diesem Geschlecht sind 5 Dogen in Venedig hervorgegangen. Ich nenne keine Adresse um die Privatsphäre zu wahren. Elisabetta hat uns aufgenommen wie Freunde, wir durften ihren Garten bestaunen und die Rosen bewundern. Gemeinsam tranken wir Kaffee, selbst gemachten Eistee dazu Creme Caramel und frischen Obstsalat. In einem kleinen hölzernen Lusthäuschen im Schatten labten wir uns. Fiona war so freundlich zu übersetzen.
 
 


 











Otto erzählte über seine Gartenprobleme und über den Buchsbaumzünsler. Elisabetta hört interessiert zu und fragt: „Und was sagt Ihr Gärtner dazu?“ Otto: „Ich bin der Gärtner.“ Ich konnte die Frage gut verstehen, denn als wir an der Türglocke läuteten, machte uns ein Dienstmädchen in Uniform auf. Wie aus einer anderen Zeit. Sie bat uns im Eingangsbereich zu warten bis Signoa kommt. Es fühlte sich gut und vornehm an.

Eine abendliche Fahrt mit dem Vaporetto beendet den Tag perfekt.



Abschied

Während ich mich von Venedig verabschiede, ist mein Herz schwer vor Traurigkeit und meine Augen füllen sich mit Tränen. Diese Stadt mit ihre...