Donnerstag, 1. Juni 2023

San Servolo und Abschied nehmen

 Am Boot nach San Servolo kriecht dünn und matt Blütenduft in meine Nase. An der Station der Insel erwartet mich Jasmin. Im Garten der Universitätsinsel werde ich mit schweren Duftmänteln umhüllt und weiter geführt. Es ist so intensiv, dass ich glaube erdrückt zu werden. Ich atme bereits schwer. Des Weges sind die Laternenstangen fest mit Jasminsträuchern umwickelt. Die Blüten, sichtlich der Jugend genommen, quetschen ihre letzte Duftkraft aus.



Die dortige Ausstellung, eine Außenstellung der Republik Niger war eine Archifusion. Das Projekt besteht aus der Verschmelzung traditioneller Architektur mit westlicher Technik.



Im Studentencafe kaufe ich einen Cappuccino und setzte mich in den Garten. Ein Korbsessel mit dickem Polster, unter einem Baum, eine Briese bläst mir um die Nase. Ich steige in den Zug ins Nirwana.

Ich kehre in den Touristenwahnsinn San Marco Zaccharia zurück. Ich ziehe durch Castello, lasse meine Seele Abschied nehmen. Es ist der letzte Tag in meiner geliebten Stadt.

 

Auf einem Flohmarkt in der drückenden Sonne Riva degli Schiavoni kaufe ich zwei Bilder. Torcello und eine Gondel sollen.

 

 

Im Da Valentino esse ich mein letztes Abendmahl.

 



Ich will nicht nach Hause, acht Nächte sind wie ein Augenaufschlag vergangen. Ich nehme Abschied von den Glocken und winke noch einmal von meinem Altana zu.

 


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